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1. und 2. Oktober 2009

links rechts
Unity 2 - der neue Grenzübergang nach Mosambik

1. Oktober 2009

471 km in 11,5 Stunden, Fahrt von Peramiho/Songea
nach Mitomoni , an die Grenze zu Mosambik,
Fahrt von der Grenze (Lupilichi / Congresso) nach
Lichinga und weiter auf der 242 in Richtung Marrupa, 35°

Tansania
Mosambik
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba - Route 1. und 2.10.09

Exkurs: Die neue Rovuma Ferry: Knapp 700 Kilometer weiter östlich (als wir es jetzt sind), am Indischen Ozean, fährt man über schlechteste Pisten zum Rio Rovuma. Die Überreste der gesunkenen Fähre sind im Wasser noch zu erkennen, der Fährmann wartet noch immer auf eine Klärung der Angelegenheit mit der Versicherung. Es ist schon spät, 5 Uhr am Nachmittag, die Zöllner sind schon in Feierabendstimmung, sprich betrunken. Zunächst muss man den Ausreisestempel besorgen, der Zöllner fragt nach einer Taschenlampe, er und alle weiteren Beteiligten bekommen nun einen „Überstunden-Zuschlag“.

Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - PembaMan ist nun ausgereist und fährt einige weitere Kilometer auf noch schlechterer Piste, sozusagen im Niemandsland, das macht 1:0 für den „Kapitän“ der provisorischen Fähre, denn du kannst nicht mehr zurück. Am Fluss angekommen ist es stockdunkel, kein Boot weit und breit, aber jede Menge hilfreiche Einheimische, die dich auf einen 2 km Fußmarsch zu ihrem Dorf mitnehmen, eine Hütte hat Strom und TV, es läuft eine Soap Opera, du sitzt mit 25 Familienangehörigen in der Hütte, nein, der Kapitän wohnt hier nicht, er lebt auf der anderen Seite des Flusses. 2:0 für den Kapitän. 2 km Fußmarsch zurück, Zelt aufschlagen, schlafen gehen.

Um 5 Uhr morgens treffen jede Menge weitere Einheimische ein, die Passagiere von der anderen Seite aufnehmen wollen, doch die Boote kommen nur bei Hochwasser, das wird gegen 11 Uhr sein, also wieder ins Bett und weiterschlafen.

Um 11 Uhr kommen tatsächlich die Boote, auch der Kapitän ist da und ein Übersetzer, er wird klar, dass für die Preisverhandlungen nur eine Stunde Zeit bleibt, wegen des Hochwassers. 3:0 für den Kapitän. Nun starten die Verhandlungen, 350 US$ will der Kapitän, no way, zu teuer, du bietest 200 US$, nein zu wenig, du bietest 200 US$ und einige Sachen, T-Shirts, ein altes GPS, der Kapitän geht weg, Ok, 220US$ + die Sachen, er kommt zurück, 250US$ + die Sachen, der Deal ist perfekt. 4:0 für den Kapitän.

In der Zwischenzeit wurden die drei Boote entladen, es waren Passagiere und viele, viele Säcke auf den Booten. Die Boote werden nur zusammengebunden, eine Lage Holz wird darüber gelegt und festgebunden, darauf kommen Bretter, nun wird die „Fähre“ beladen, über weitere Bretter wird der Wagen auf die Fähre gefahren, die Konstruktion ist sehr stabil und abhängig davon, wie viel Wasser in die Boote gelangt und ob der Außenborder mitmacht, ist die Überquerung in 15 Minuten erledigt, auf der anderen Seite wird dir gesagt, er hätte in diesem Jahr schon 40 Autos übergesetzt und 250 US$ sei ein guter Preis gewesen.

Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba
Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba

Nach einem letzten Frühstück mit den beiden Praktikanten der Peramiho Abtei packen wir zusammen und fahren zur Abzweige nach Mitomoni, die Gravel Road ist grade neu gegradet worden, um kurz vor 10 sind wir am Grenzposten Tansania, freundlich und zügig werden wir abgefertigt. Dann geht es über die im Juli eingeweihte, nagelneue Unity 2 Brücke über den Rio Rovuma, der die Grenze zwischen Tansania und Mosambik darstellt und der seit eineinhalb Jahren, seit die Rovuma Ferry an der Mündung sank, nur noch mit zusammengebundenen Einbäumen überquert werden konnte.

Da unser Mitsubishi über 3 Tonnen wiegt, der Land Cruiser aber nur 2, haben wir auf dieses Abenteuer verzichtet und sind von Daressalam ins Landesinnere zurück gefahren und nach Songea, es war nicht ganz klar, ob die Brücke wirklich fertig wäre, doch zum Glück konnten wir die Grenze ohne Probleme überqueren. Alternativ wären wir dann über Malawi nach Mosambik gefahren, denn die im Landesinneren bei Negomane gelegene Brücke Unity 1 war zu dem Zeitpunkt noch im Bau.

Drüben in Mosambik geht es genauso zügig weiter, um kurz nach 10 sind wir fertig. Da wir unser Multi-Entry Visum in Daressalam besorgt haben, müssen wir nur das TIP bezahlen, wir haben vom Konsulatsbeamten in Daressalam freundlicherweise einige mosambikanische Meticais bekommen, so können wir in Landeswährung zahlen, der Dollarkurs wäre erheblich schlechter gewesen und es gab auch nur Single Entry Visas. Doch man ist sehr freundlich und zuvorkommend, weniger als 30 Minuten hat das Ganze gedauert und wir fahren los in Richtung Lichinga. Und unsere Comesa Yellow Card (Third Party Insurance,  Haftpflichtversicherung) ist tatsächlich gültig, obwohl man uns überall sagte, auch wenn Mosambik draufstehen würde, wäre sie nicht gültig.

Die Strecke ist nicht auf der T4A Karte eingezeichnet und alle existierenden Landkarten sind falsch, die Streckenbeschreibungen sind von Mosambik aus geschrieben, aber es ist schwer, sich zu verfahren, nur eine Kreuzung auf 140 Kilometer, bevor man in Unango wieder auf bekannte Straßen kommt, die Gravel Road ist ebenfalls neu gegradet, die Bautrupps sind noch unterwegs und in Camps mit einfachen Strohhütten untergebracht, Wild sehen wir leider gar keines, nur viele Dörfer mit vielen neuen Häusern, die neue Straße zieht wohl Siedler an und noch immer gibt es Flüchtlinge, die irgendwo unterkommen müssen. Der Straßenbau wurde mit Entwicklungshilfe aus Irland finanziert.

Um 16 Uhr sind wir in Lichinga, 8 Stunden dauerte die Fahrt von Songea nach Lichinga. Im Ort gehen wir in einem nagelneuen, aber auch teuren Supermarkt einkaufen, eine Bäckerei findet sich auch schnell, es gibt hier leckere Brötchen, endlich mal wieder ordentliches Brot und Brötchen, dank der Portugiesen, nach Monaten mit Gummi-Weißbrot. Wir tanken und fahren dann zur einzigen Campsite, doch die ist völlig heruntergekommen und man will 200 Mtn ( Neue Meticais ) pro Person, umgerechnet 5 €, nein danke, da campen wir lieber wild.

Wir fahren aus Lichinga heraus und auf die Straße nach Marrupa, sie führt in Richtung indischer Ozean, die ersten 300 Kilometer sind geteert, wenn die Trasse auch eher einspurig ist. Hier soll es laut Reiseführer nach 70 Kilometern einsamer werden und auch sehr wildreich sein, doch zunächst kommt Dorf an Dorf und wie überall auf dem Land, Hunderte Menschen laufen entlang der Straße, erst um 19 Uhr finden wir eine Stelle, wo es auf 2 oder 3 Kilometer keine Häuser mehr gibt und wir stellen uns an die Straße. Machen erst einmal ein Feuer, kochen Kaffe und brutzeln einen Gemüseeintopf, der nach dem langen Tag extrem gut schmeckt.

Nachdem wir den Reiseführer nochmals zu Rate gezogen haben, beschließen wir, noch ein oder zwei Stunden zu fahren, doch da hält ein Wagen mit zwei Weißen, die fragen uns ob wir eine Panne hätten, nein nur Hunger, wir könnten unmöglich an der Straße übernachten, ihre Farm ist ein paar Kilometer weiter und wir können dort campen, die Einladung nehmen wir gerne an. Es wird ein langer Abend, bis um 11 sitzen wir im Wohnzimmer der beiden, sie sidn aus Südafrika und führen die Farm hier seit 6 Jahren. Wir bekommen noch die Information, dass die Strecke ab Marrupa für 120 Kilometer sehr schlecht sei, wir sollten mit mindestens einer, wenn nicht sogar zwei Übernachtungen bis Pemba rechnen. Mal sehen, wir haben ja für die Strecke von Songea hierher auch keine 3 Tage, wie veranschlagt, benötigt und der Straßenbau, der die schlechte Strecke ersetzen soll, kann ja schon etwas weiter sein.


2. Oktober 2009

638 km in 13,5 über Marrupa und Montepuez nach Pemba, 37°


Mit Sonnenaufgang stehen wir auf, bei unseren Gastgebern können wir duschen, Kaffe gibt es auch und da in Mosambik die Uhr wieder um eine Stunde zurück gestellt wird, ist es erst 5:30, als wir nach einer herzlichen Verabschiedung losfahren. Um 9:30 sind wir in Marrupa, hier gibt es eine Campsite, doch wir fahren weiter, es ist viel zu früh. Im Dorf ist eine Frauenversammlung, sie singen und winken uns begeistert zu, der Markt ist bunt, aber einfach, die Menschen sind unvorstellbar arm, Öl wird in Plastiktüten verknotet verkauft in Kleinstmengen, Benzin in 0,3 l Coca Cola Flaschen.

Dann geht es auf die landschaftlich unglaublich schöne, aber wirklich schlechte Brücke von Marrupa nach Montepuez, insgesamt 30 Brücken gibt es, davon sind es 7 abenteuerliche Holzbrücken, über die balanciert werden muss, die Kunst ist es, mit beiden Rädern auf den Stämmen zu bleiben und nicht abzurutschen. Die Menschen, die wir unterwegs sehen, sind sehr zurückhalten, erst wenn wir winken, winken sie zurück, die Kinder rennen kreischend und johlend zum Straßenrand, die Besiedelung wird weniger, aber es sind deutlich mehr Häuser und Dörfer, als wir erwartet haben, seit dem Bau der Teer-Straße  bis Marrupa sind es drei mal so viele als vor 3 Jahren, doch nun stockt der Straßenbau, denn die Gouverneure der beiden Provinzen sind sich nicht einig.

Doch die dichtere Besiedelung hat Folgen, ganze Gebiete sind abgeholzt, Wild oder gar Elefanten, wie auf einem Schild angekündigt, sind nicht zu erspähen, früher seinen sogar Löwen bis zur Farm, auf der wir übernachtet haben, gekommen. Wir machen Pause irgendwo im Busch, auch hier gibt es immer noch Fahrradfahrer und natürlich auch Fußgänger, man ist höflich, aber distanziert, leider sehen wir keine Einheimischen, die mit Pfeil und Bogen unterwegs und nur mit Lendenschurz bekleidet sein sollen, bis auf wenige Frauen, die oben ohne sind, sind alle Menschen bekleidet, wenn auch die Sachen alt, zerrissen und völlig verdreckt sind.

Hier im Busch sehen wir sehr viel Elend, Mosambik hat immer noch mit den Folgen des Bürgerkrieges zu kämpfen und in den abgelegenen Dörfern gibt es weder Ärzte noch Polizei noch Schulen, auf 200 Kilometer Sandpiste sehen wir nur ein Schulgebäude. Doch die Menschen winken uns überall begeistert zu, manchmal rennen die Kinder erschrocken weg, verstecken sich und schauen dann doch neugierig hinter einem Baum oder Strauch hervor.

Um 17 Uhr haben wir die 80 Kilometer schlechte und die 120 Kilometer sehr schlechte Piste hinter uns und wir sind in Montepuez, einer verfallenen Kleinstadt mit zwei Tankstellen und vielen baufälligen, unbewohnten Kolonialhäusern, man renoviert hier nichts, sondern baut grade daneben eine Hütte oder ein einfaches Backsteinhaus.

Die einzige Pension in Montepuez ist zu und da wir nun auf der dicht besiedelten Teerstraße nach Pemba nicht mehr am Straßenrand kampieren können, beschließen wir, bis nach Pemba weiterzufahren, hier sind wir um 21 Uhr und kommen in einer schmuddeligen Ecke der Campsite Russel’s Place unter, für eine Nacht wird es noch gehen, die ehemals hochgelobte Campsite hat wohl die besten Tage auch hinter sich.

links rechts

zur Bildergalerie vom 1. bis 6. Oktober 2009 >>>

Pictures (c) BeeTee - Border Crossing Mosambik - Lichinga - Marrupa - Montepuez - Pemba

Tags: Unity 2, Mosambik, Tansania, Malawi, Daressalam, T4A, Peramiho, Songea, Rovuma Ferry, Mitomoni, Lupilichi, Congresso, Lichinga, Marrupa, Montepuez, Russels Place