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In die beiden “Hauptstädte” Tansanias
21. August 2009
398 km in 9 Stunden, 34°; vom Ruaha National Park über Iringa nach Dodoma ins Veta Hotel
Wir lassen uns heute morgen Zeit, das wird sich noch rächen, aber davon später mehr. Zuerst fahren wir im Schleichtempo zum Gate, es liegt zwar in der entgegengesetzten Richtung, aber die nördliche Zufahrt zum Ruaha National Park soll wesentlich besser sein und beide Zufahrtsstraßen treffen sich vor dem Park Gate. Wir übergeben den USB-Stick mit den Bildern aus dem Park und reden noch ein wenig und fahren dann endgültig, auch wenn es schwer fällt. Die Straße ist wirklich in gutem Zustand, aber es gibt eine Vier Tonnen Brücke und die ist gesperrt, man muss durchs Gott sei dank trockene Flussbett fahren. Doch das Schild bei der Brücke, ab hier sein man bereits im Park, lässt Übles ahnen für die Zukunft. Die Straße war bisher immer ein Geheimtipp, man konnte am Park entlang fahren und schon jede Menge Tiere sehen. Durch die Verlegung des Gates ist diese Möglichkeit weg und sicher wird es bald auch hier ein Kassenhäuschen geben.
Über die „Never Ending Road to Iringa“ sind wir relativ schnell da. Weil es erst 11 Uhr ist, machen wir den Fehler und fahren weiter nach Dodoma, 250 Kilometer schlechte Gravel Road, für die wir insgesamt mehr als 6 Stunden brauchen. Die Piste führt durch trockenen Miombowald, staubig ist es und durch eine Delle in der Hecktüre, die Fred beim Rückwärtsfahren an einen Baum fabriziert hat, kommt noch mehr Staub als sonst herein.
Und dann in Dodoma, endlich angekommen, heißt es, eine Unterkunft zu suchen. Die erste Adresse ist schnell gefunden, ein Hotel, doch es hat geschlossen. Etwas weiter finden wir das Dodoma Travel Café, hier bietet man uns an, auf dem Rasen zu kampieren, das ist fruchtbar nett, aber erst mal suchen wir weiter. Gegenüber liegt die Kilimandjaro Villa, vom Reiseführer gelobt, entpuppt sich als teures Dreckloch ( 10.000 TSH pro Person!). Nein Danke, aber vom Travel Café wurde uns das Veta Hotel empfohlen und der Weg auch genau beschrieben und wir finden das Hotel auf Anhieb, es ist ein Trainingshotel für die Gastronomie, im Reiseführer nicht erwähnt, was sonst (das ist der schlechteste Reiseführer, den wir je hatten!). Wir sind begeistert, 30.000 TSh zahlen wir für die Nacht im sauberen Zimmer, im grünen gelegen, ringsherum gibt es schöne Laufgänge, alle sind bepflanzt. Es gibt sogar einen Fernseher!
Etwas Leckeres zu essen erhalten wir auch noch, nur die Dusche war kalt, aber wir waren so aufgeheizt und eingestaubt, dass uns das schlussendliche egal war, denn Hauptsache, ein sauberes Zimmer und etwas zu Essen. Gestärkt fallen wir um 21:30 ins Bett, wir sind todmüde und kaputt und wohin wir morgen weiterfahren, werden wir morgen entscheiden. Das erste Mal wieder im richtigen Bett seit 4 Monaten, sogar mit Moskitonetz! Aber Tansanias Hauptstadt ist Dodoma wohl nur auf dem Papier, wie wir noch feststellen werden.....
22. August 2009
463 km in 8,5 Stunden, von Dodoma, Veta Hotel nach Daressalam zur Campsite des Silver Sands Hotel, 31°
Nach dem „reichhaltigen“ Frühstück im Veta Hotel ( kontinental, bedeutet 2 Scheiben Toast mit Butter und Marmelade, Marmelade für beide mussten wir festhalten werden, Omlette für 1,- € auf Bestellung, Toast erst auf Bestellung), aber was will man mehr für 30.000 TSh ( ca. 15,- € für die Übernachtung mit Frühstück für uns beide) fahren wir auf den Highway nach Daressalam, wir haben beschlossen, nicht in Richtung Ruanda zu fahren, sondern nach Dar, von da aus nach Arusha und in die National Parks Arusha, Manyara, Tarangire und eventuell die Serengeti.
Wir wissen immer noch nicht, ob wir an der Grenze überhaupt ein Visum bekommen und außerdem wissen wir auch nicht, ob wir wieder nach Tansania zurück kommen können, ohne erneut Visa-Gebühren zu zahlen und dann ist da ja noch das TIP, nach dem wir das Land in Richtung Mosambik verlassen müssten.
Wir fahren noch mal kurz ins Travel Cafe, Dodoma ist zum Glück nicht sehr groß und übersichtlich, um uns zu bedanken für den guten Tipp mit dem Veta Hotel und hier können wir auch noch mal Baobab-Konfitüre kaufen, halten noch ein Schwätzchen mit der Scheizerin Brigitte, die das Café leitet. Danach geht’s ans Tanken, doch es gibt erst in der fünften Tankstelle Benzin. Und das in der Hauptstadt.
Der Highway nach Daressalam ist in sehr gutem Zustand, eigentlich müssten wir die 460 Kilometer in 6 Stunden schaffen, wären da nicht die vielen Ortschaften .....
Alle paar Kilometer kommt eine Ortschaft und der Verkehr wird heruntergebremst auf 50 km/h, fast in jeder Ortschaft steht Polizei und auch zwischendrin, sogar manches Mal mit Radarpistole. Und so benötigen wir 9 Stunden, unterwegs haben wir zweimal angehalten, einmal Tanken und einmal eine Kaffeepause von 10 Minuten. Nicht zu vergessen, auf den letzen 100 Kilometern vor Daressalam gibt es alle 3, 4 Kilometer eine Tankstelle, manche nagelneu, manche uralt und verkommen, manche geschlossen. Es ist unglaublich, wie viele verschiedene Marken es hier gibt. In Daressalam angekommen entdecken wir gleich ein Einkaufszentrum mit Shoprite und Game Markt, hier können wir unsere Vorräte wieder auffüllen.
Am Ziel angekommen, dem renommierten Silver Sands Hotel (hochgelobt im Reiseführer!), entpuppt sich das Anwesen als heruntergekommene Müllhalde. In der Damendusche steht das Wasser 5 cm hoch, gut dass wir Badelatschen dabei haben, und in der Männertoilette steht der Urin in den Urinalen 30 cm hoch. Warme Duschen gibt es keine. Aber etwas Wasser ist schnell heißgemacht, weiter können wir heute eh nicht mehr und so finden wir uns mit dem Dreck ab, für eine Nacht eben.
Der nahe Muezzin predigt ewig, seit gestern ist Ramadan. Die Nacht wird laut, die Campsite ist hell erleuchtet und die Security ist mit einem Gewehr unterwegs, also eine empfehlenswerte Adresse! |
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