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Picture (c) BeeTee - Khutse GR
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Picture (c) BeeTee - Central Kalahari GR - Bape
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Picture (c) BeeTee - Khutse GR

19. und 20. Mai 2009

rechts
Allein im Herz der Kalahari?

19. Mai 2009
Vom Khutse Game Reserve in das Central Kalahari Game Reserve
106 km in 4,5 Stunden, 33°


Route 19. und 20. Mai 09Heute geht es in das Central Kalahari Game Reserve (CKGR). Am Morgen hat es 5°, aber es wird schnell warm. Wir fahren um halb acht los, denn wir wissen nicht, das uns erwartet. Ein kurzer Stopp am Molose Waterhole bringt nur eine Begegnung mit den Camp-Nachbarn von Campsite Nr. 3, das Wasserloch sieht aber sehr gut aus und ist bewachsen, hier dürfte es mehr Tiere haben wie am Moreswe Wasserloch. Wir müssen aber leider weiter. Die ersten 30-40 Kilometer bis zur Khankhwe Pan dürften noch in Ordnung sein, denn in den Khutse fahren doch viele Südafrikaner und auch Tagesbesucher aus Gaborone, so dass es eher Wellblech wie schlechte Piste geben dürfte, aber in die Central Kalahari fahren nur wenige und so fahren wir ins Ungewisse.

Wir kommen auch gut voran, leider sehen wir wieder keine Tiere und das Gras steht rechts und links der Piste mannshoch. Nur an ganz wenigen Stellen findet man eine freie Fläche, um mal auszusteigen. In Richtung Central Kalahari wir es immer dichter. Die Strecke wechselt zwischen Wellblech, auf dem man theoretisch über 40 km/h fahren könnte und fast nicht zu sehenden, tückischen Bodenwellen, die zu einem Tempo unter 15 km/h zwingen. Aber wir kommen einigermaßen gut voran.

Nach 40 Kilometern fahren wir über eine riesige Schneise, sie ist neu geschlagen, man sieht die frischen Spuren der Baumaschinen, wir hoffen, dass es nur eine Feuerschneise ist und nicht die Vorbereitung für einen Straßenbau bedeutet, das wäre fatal für dieses ruhige Fleckchen Erde und das Aus für das Abenteuer Kalahari-Durchquerung.

Dann verfahren wir uns erstmal nach der Kujwe Pan, da kein Schild an der Piste steht, fahren wir an einer Kreuzung immer weiter dem Track nach, bis nach 4 oder 5 Kilometern ein Schild kommt CKGR, auch hier rechnet man nicht wohl nicht mit Besuchern aus unserer Richtung. Wir fahren also erst mal wieder zurück, und dann geht es immer weiter ziemlich gerade aus nach Norden. An der Grenze Khutse - CKGR gibt es kein Schild, nur die Tafel Xade 243 km weist darauf hin, dass wir nun im Central Kalahari sind. Die Piste biegt leicht nach Nordwesten ab, die einzige Unterbrechung ist die San-Siedlung Kukumane Village, wir sehen tatsächlich zwei Menschen da und einen Transporter, man nennt ihn hier Bakkie, der sehr neu aussieht, entweder haben die Buschleute Besuch oder ein eigenes Auto. Ca 200 San haben sich nach ihrer Vertreibung aus dem Game Reserve vor Gericht das Recht erstritten, wieder da leben zu dürfen, allerdings dürfen sie nur mit Genehmigung jagen und sie durften ihr Vieh nicht mit hinein nehmen. Das Gerichtsurteil hat noch einen weiteren Pferdefuß, denn das Urteil galt nur den in der Klage persönlich genannten San und für niemanden sonst. Die meisten leben heute außerhalb des Game Reserves von der stattlichen Unterstützung mit den bekannten Problemen Arbeitslosigkeit, Krankheit und Alkoholismus.  

10 Kilometer später teilt sich der Track in zwei sehr unterschiedliche Wege, rechts ist er wie bisher, links mit hohem Gras zugewachsen, ein Blick auf die Karte zeigt, wir müssen nach rechts, Gottseidank wurden unsere Befürchtungen, die Verhältnisse könnten schlechter werden, wenn wir in der Central Kalahari sind, nicht bestätigt. Überraschenderweise kommen wir immer noch gut voran, bald sind es nur noch 35 km bis zum nächsten Rastplatz, der Campsite Bape, sie liegt inmitten vom Nirgendwo.

Botswana

Wir machen eine Frühstückspause und sammeln etwas Holz fürs Lagerfeuer am Abend. Es geht stetig bergan und plötzlich wird es einfach so tiefsandig und ich bleibe fast stecken, etwa zurückgefahren und mit Anlauf den Hügel hinauf mit höherer Drehzahl, dann geht es. Während wir noch überlegen, ob wir Luft ablassen sollen, wird es wieder tiefsandig und es bleibt so für 30 Kilometer. Keine Chance mehr, irgendwo anzuhalten und Luft abzulassen und so gibt es einen Höllenritt mit 40 km/h den Hang hinauf, der erst kurz vor der Campsite endet. Mir zittern sogar die Knie, aber ich bin froh, dass wir es ohne Steckenbleiben geschafft haben, denn das hätte eine Stunde Verzögerung bedeutet mit Abladen und wieder aufladen der Kisten und der Max Trax und was viel wichtiger als die Zeitverzögerung gewesen wäre, die Piste ist so dicht bewachsen, dass es auch nicht ganz ungefährlich gewesen wäre. Wir haben zwar feste Schuhe an, wenn wir fahren, auch wenn es manchmal etwas warm wird, aber die halten nicht unbedingt einen Schlangenbiss in die Wade ab.

Wir sind durch den unerwartet meist guten Zustand der Strecke früh, um kurz nach Zwölf an der Campsite, Bape ist wohl die zweitschlechteste Campsite in der Central Kalahari nach der Campsite im Passarge Valley vom letzten Jahr. Keine Dusche, keine Toilette, und das hier, wo jeder zwangsweise Rast machen muss, wenn er die Kalahari durchquert. Die nächste Campsite in Xaka, sie liegt etwa 150 Kilometer entfernt. Es gibt ein paar Bäume als Schattenspender und ringsherum gelbes Gras und verbrannte Büsche von den Buschfeuern im letzten Jahr. Etwas trostlos also, aber wir haben hier zwei Nächte gebucht und müssen nun damit leben.

Den Nachmittag verbringen wir mit Duschen und, blöderweise muss es sein, mit T-Shirt waschen, denn wir haben in Gaborone den Sack mit Schmutzwäsche verloren, er war einfach aufs Dach gelegt worden und bei der Fahrt in den Supermarkt haben wir ihn wohl verloren. Nun haben wir kein einziges sauberes T-Shirt mehr, denn wir wollten in Gaborone waschen und ich versuche es die T-Shirts mit so wenig, wie möglich Wasser wie möglich sauber zu bekommen. Eine Handvoll aggressiver Wespen macht uns das Leben schwer und außerdem gibt es hier auch sehr viele Mücken.

Mit der Abenddämmerung verschwinden die Plagegeister und nach dem Abendessen backen wir einen frischen Apfelkuchen und vertreiben wir uns die Zeit damit Rommee zu spielen. In der Nacht hören wir Schakale und Hyänen, sie sind aber in weiter Ferne. Es ist schon seltsam, wenn man sich vorstellt, dass in den nächsten 50 – 100 Kilometers im Umkreis kein Mensch außer uns ist. Der Sternenhimmel ist wieder so fantastisch, wie in den letzten beiden Nächten, ich könnte stundenlang dasitzen und in den Himmel schauen, wäre es nicht so kalt hier am Abend. Am Tag sind die Temperaturen ja sehr angenehm und wir werden langsam wieder braun, aber nach Sonnenuntergang wird es frisch und ab 20 Uhr ist es wirklich richtig kalt und wir sind froh, unter die warme Decke schlüpfen zu können.

20. Mai 2009
Im Herz der Central Kalahari, Bape Campsite
12 km Game Drive, 26°


Wir schlafen etwas länger und verbringen den Tag mit Luftablassen, Essensvorräte überprüfen und auffüllen und laufen den Weg bis zum Track zu Fuss, um Feuerholz zu sammeln. Wir entdecken die Spuren einer Cheeta mit Jungtier über unseren Spuren von gestern. Darauf hin beschließen wir einen Game Drive zu machen, wir fahren bis zur Kreuzung, wo wir morgen nach Xaka abbiegen müssen und der Track sieht zum Glück sehr gut aus, die Strecke nach Molapo wird anscheinend nicht so häufig gefahren, sie sieht zugewachsen aus. Leider sehen wir nur ein paar scheue Oryxe. Nach dem Abendessen sitzen wir gemütlich am verschwenderisch großen Lagerfeuer und genießen die Nacht, es ist nicht mehr so kalt wie an den Tagen zuvor. Es liegt mehr als genug totes Holz herum und man darf es hier sammeln, man sollte nur für den nächsten Besucher etwas Feuerholz liegen lassen. Bisher fanden wir auch immer etwas Holz vor und haben auch immer etwas liegen gelassen. Die Campsites waren bislang ordentlich, auf Bape wurde vor kurzem sogar das Gelände gemäht und es sieht aus, wie frisch gefegt. Warum es allerdings hier keine Buschtoilette gibt, wo doch jeder, der die Kalahari durchquert, halten muss, ist irgendwie nicht verständlich. Im botswanischen Teil des Kgalagadi ist es das selbe, an den Transitplätzen fehlt jegliche Einrichtung.

Wir philosophieren ein wenig über die Geräusche, die wir uns den Tag über zu hören einbildeten, das ist schon merkwürdig, wir sind hier weit weg von jeglicher Zivilisation und meinen Kuhglocken, Kinderlachen und Autogeräusche zu hören.

Um 21 Uhr, wir wollen grade ins Bett gehen,  sieht Fred am Horizont einen sich bewegenden Lichtschein aus der Richtung von Molapo. Wir sind schlagartig hellwach, was kann das sein? Ein Lagerplatz? Ein Buschfeuer? Der Lichtschein bewegt sich nach links, es muss ein Auto sein, und wir hatten gedacht, wir wären im Umkreis von 100 Kilometern die einzigen Menschen!

Es ist tatsächlich ein Auto und es fährt auf die Campsite, wir machen alle Lampen aus, das Feuer war zuvor schon gelöscht und holen das Tränengas aus dem Auto, unsere einziger Waffe außer unserem Klapp-Messer. Es ist ein alter kleiner Landrover mit Sitzreihen darauf, wie ihn Lodges zum Game Drive benutzen und zwei Männer steigen aus, sie sind angeblich im Auftrag der Parkverwaltung unterwegs und sollen nach dem Rechten auf den Campsites sehen. Etwas merkwürdig ist das schon, sie behaupten am Morgen in Mataswere abgefahren zu sein und wollen jetzt weiter nach Khutse, wo sie am Morgen um 7 Uhr sein müssen. Sie fragen uns aus, woher wir kommen und wo wir gebucht haben, wollen aber keine Buchungsbestätigung sehen.

Kurz bevor sie wider aufbrechen, fragen sie uns noch, wohin wir morgen fahren und auf die Antwort „nach Xaka“ empfehlen sie uns, da nicht zu übernachten, es gäbe außergewöhnlich aggressive Löwen, die zwei Nächte zuvor ihr Zelt zerrissen hätten und Gegenstände herumgestoßen. Nach 10 Minuten sind sie weg, sie fahren tatsächlich in Richtung Khutse, soweit man das sehen kann. Ich hatte mir den Wagen mit der Taschenlampe genau angesehen, das Nummernschild war fast unleserlich und wir vergaßen auch vor Aufregung, uns eine Nummer zu merken.

An Schlafen ist natürlich erst mal nicht zu denken, die Geschichte klang schon sehr fantastisch, wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass die Menschen hier fast immer die Wahrheit sagen. Wir werden ja sehen, wie es bei Xaxa aussieht. Wir schlafen spät ein und in der Nacht ist außer den Schakalen wieder nichts zu hören.

links rechts

Zur Bildergalerie vom 14. bis zum 22. Mai 2009

Picture (c) BeeTee - Central Kalahari GR - Bape

Tags: Central Kalahari, Botswana, Bape, Molapo, Xaka, Xaxa, Kgalagadi, Oryx, Mataswere, Khutse,