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Zurück in die Zivilisation
21. Mai 2009 Von der Bape Campsite zum Xade Gate des Central Kalahari Game Reserve 179 km in 8 Stunden, 31°
Um kurz vor 8 Uhr brechen wir auf in Richtung Xaka. Die Strecke ist zum Glück nicht so schlimm, wie im Reise Know How Führer beschrieben, lt. ihm sollen es zwischen Xade und Kikao mit die schlimmsten 200 Kilometer Botswanas sein. Außer den 25 Kilometren leicht tiefsandiger Strecke vor Bape trifft das aber nicht zu, nur wellig ist der ganze Track und da wir nicht grad viel Bodenfreiheit haben, dank unseres Gewichtes von fast drei Tonnen, müssen wir mit 20 – 25 km/h dahin schleichen. Die Fahrt ist langweilig und nur zwei überraschte Giraffen mitten auf dem Track bieten ein wenig Abwechslung. Bis zur Abzweigung nach Xaka kommen wir gut voran, aber für die 13 Kilometer bis zur Campsite brauchen wir eine halbe Stunde. Die Campsite ist winzig, der Platz reicht gerade fürs Zelt und die Überreste des Lagerfeuers zeugen von einem gigantischen Feuer, ringsherum ist der Boden von Fahrzeugen tief aufgewühlt und danach finden sich überall Löwenspuren. Es riecht sehr stark nach Katze. Ringsherum ist dichter Busch und man sieht nichts.
Wir beschließen, da es erst 13 Uhr ist, nach Xade weiter zu fahren, vielleicht können wir ja schon einen Tag früher in die Piper Pan. Die Strecke zwischen Xaka und Xade ist anspruchsvoll und es gibt manch eine Umfahrung der schlimmsten Stellen, die genauso schlimm ist, wie die umfahrende Strecke. Mehr als drei Stunden brauchen wir für die ca. 65 Kilometer, danach sind wir durchgeschüttelt und sehnen uns nach dem Wellblech der Nossob Road. Unterwegs sehen wir, da dichter Busch die Strecke umgibt, fast keine Tiere, nur einen Kudu-Bock entdecken wir an seinen Hörnern über dem Gestrüpp.
Am Xade Gate frage ich, ob in der Piper Pan etwas frei wäre und zu meinem Entsetzen wissen die drei im Office Beschäftigten nicht, was heute alles reserviert ist. Es wird herumtelefoniert, es ist abenteuerlich, woher überall Telefonnummern auftauchen, auf Kladden, privaten Handys und sogar vom Flugblatt des Ministeriums, auf dem mitgeteilt wird, dass ab Januar 2009 die Eintrittsgebühren nicht mehr an den Gates bezahlt werden können. Der Supervisor in privater Kleidung wird um Rat gefragt und auch er hat noch ein paar Telefonnummern parat, schlussendlich stellt sich heraus, dass man nicht feststellen kann, ob etwas frei ist und wir werden mit Bedauern auf die Campsite neben dem Gate geschickt.
Hier hat es drei Notcampingplätze und eine Toilettenanlage, diese ist allerdings so grauslig, dass wir mit unsrer Campingdusche an der Campsite duschen, mit solargewärmtem Wasser aus dem Bohrloch von Xade, es ist etwas salzig, aber egal, wir müssen diesmal kein Wasser sparen. Unsren Müll, den man ja mitnehmen muss, er ist jetzt 5 Tage alt, werden wir am Gate noch los, das ist auch ganz praktisch. In der Nacht werden wir von verschiedenen Tieren besucht, das eine ist sicherlich ein Warzenschwein, es bewegt sich ständig grunzend ums Zelt herum, das andere ist vielleicht ein Mongoose oder ein Erdhörnchen, jedenfalls stößt es hohe Töne aus.
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22. Mai 2009 Vom Xade Gate zur Piper Pan Campsite 73 Kilometer in 3,5 Stunden, 31° Game Drive 16 km am Abend
Wir stehen um 6 Uhr auf, denn wir wollen so schnell wie möglich in die Piper Pan. Der Track bis dahin ist einfach zu fahren, aber wieder wellig und langweilig. Es gibt wieder die üblichen Verdächtigen, Oryx, Gnu und Springbock zu sehen. Eine Herde Gnus springt durch die Hitze, als ob nichts wäre. Ich fotografiere ein Gnu im Sprung, er sieht aus wie ein Stierkämpfer beim Stierkampf. Um halb zwölf haben wir an der Campsite das Zelt aufgebaut, sie ist riesig, hat aber kaum Schatten, es gibt Buschtoilette und Eimerdusche und jede Menge Mücken. Ich verziehe mich nach dem späten Frühstück ins Zelt zum Lesen und um halb 5 machen wir einen Game Drive um die Piper Pan, aber es ist alles wie ausgestorben, am Wasserloch stellen wir uns ohne große Hoffnung noch ein wenig hin.
Am Morgen sind wir ja schon einmal am Wasserloch vorbeigekommen, es fiel uns ein fürchterlich stinkender Kadaver wenige Meter vom Wasserloch entfernt, auf. Der Kadaver ist immer noch da und so warten wir. Zwei Schakale, sie kommen aus verschiedenen Richtungen und müssen erst mal ausdiskutieren, wer das Sagen hat, sie zeigen komischerweise kein großes Interesse an dem Kadaver. Nachdem sich die beiden wieder verzogen haben, fahren wir näher ran und es stellt sich heraus, dass es sich um eine tote Hyäne handelt, darum hatten die Schakale wohl kein großes Interesse daran.
Wir bleiben bis nach Sonnenuntergang am Wasserloch, aber es tut sich nichts mehr und auch in der Nacht ist es bis auf einen Schakal im Camp und Löwengebrüll weit, weit weg ruhig und sehr kalt.
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Galerie vom 14. bis zum 22. Mai 2009 Um die Bilder im Großformat sehen zu können, bitte auf Diaschau klicken. Am unteren Bildrand können Sie dann die Dauer der Anzeige einstellen
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Tags: Bape, Botswana, Central Kalahari Game Reserve, Xade, Kikao, Xaka, Piper Pan,
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