Our-Blog-in-English


Bookmark and Share

 


Email to Beetee and Fred


Bildergalerien 2010


Winelands4x4_logo2


Welcome to South Africa


a_aT4


a_cape_agulhas_logo


a_Save_Hwange


 

 

5. und 6. Juli 2009

links rechts
Chimfunshi

5. Juli 2009

469 km in 8 Stunden, 28°, von der Fountain of Sambezi nahe Ikelenge nach Chimfunshi am Kafue River


Um kurz nach 8 verlassen wir die „Fountain of Sambesi“, ein letztes Foto des Informationscenters noch dann geht es zurück auf die unsagbar schlechte Straße bis Mwinilunga. Heute ist Sonntag, was das Fahren noch weiter erschwert, denn die Menschen sind im Sonntagsstaat auf der Straße unterwegs, zur Kirche, von der Kirche zurück, zu Freunden, am Sonntag findet in Sambia das Leben auf der Straße statt, selbst wenn es der so genannte Highway ist. In Solwezi tanken wir noch einmal und zählen die Kirchen durch, es sind mindestens 9. Im Sunshine Supermarkt holen wir noch ein paar Dosen Coke Light und Margarine zum Kuchenbacken, dann geht es weiter auf die Straße, um 16:30 sind wir an der Einfahrt zu Chimfunshi, dem Schimpansenparadies von Sheila und dem verstorbenen David Siddle.

Aus einem aufgepäppelten Schimpansenbaby auf einer Rinderfarm im Jahr 1983 sind inzwischen ein Waisenhaus, 4 Freigehege mit 120 Schimpansen und einem halbzahmen Hippo geworden, wir wollen auf der zwar spartanischen, aber idyllisch über dem Kafue gelegenen Campingplatz auf einer Kuhweide übernachten und am nächsten Morgen einen Buschwalk mit den Schimpansen machen. Obwohl es Sonntagnachmittag ist und der Verwalter Toni Gäste hat, werden wir herzlich begrüßt, Duschwasser wird heiß gemacht und wir bekommen Feuerholz zur Verfügung gestellt.

Der Sonnenuntergang ist schnell vorbei und so sitzen wir am Feuer, vor uns, zwar unsichtbar, denn der Vollmond ist noch nicht aufgegangen, aber lautstark unterhalten sich die Fischer, sie sind mit uralten Einbaumbooten und eine Stange zum Staken auf dem Fluss unterwegs. Nachdem der Mond aufgegangen ist sieht man die Fischer schemenhaft auf dem Fluss. Es wird kalt und wir gehen ins Bett, voller Vorfreude auf den nächsten Tag.


6. Juli 2009

263 km in 4 Stunden, 28°, Buschwalk mit Schimpansen in Chimfunshi, Fahrt zum Nsobe Game Park nahe Ndola über die T3


Lange bevor der Wecker klingelt, weckt uns zwischen 5 und 5:30 Uhr ein Hahn in der Nachbarschaft, in das Gekrähe stimmt der Hahn der Farm um 6 Uhr ein und es ist zwecklos, noch weiterschlafen zu wollen. Nach einem schnellen Frühstück packen wir zusammen, wir wärmen uns dabei am schnell entfachten Feuer auf, es ist wieder kalt und aus dem Kafue River steigt noch der Nebel. Zwischen  7 und 7:30 Uhr herrscht eine geisterhafte Stimmung am Fluss, während die Sonne aufgeht und die ersten Fischer wieder an die Arbeit gehen.

Als wir um kurz vor 8 im Schimpansenwaisenhaus sind, ist es dann endlich warm. Wir bekommen Overalls für den Buschwalk mit den Schimpansen, zunächst aber müssen wir ein weiteres Highlight fotografieren, das Hippo Billy bekommt, wie seit 17 Jahren täglich, seine zwei Flaschen angewärmte Kuhmilch von Sheila. Das Schauspiel dauert wenige Minuten, es ist  aber wirklich sehenswert, wie das mehrere Tonnen schwere Tier erst sabbert und dann mit geschlossenen Augen die beiden Flaschen leer trinkt, die die zierliche Sheila ihm hinhält. Wir stehen auf einer Veranda und bekommen erzählt, dass Hippo Billy als Baby in die Küche durfte, weil sie gerne Filme sah und auch heute noch ab und zu versuche, in die Küche zu kommen.

Am Abend geht das Hippo hinunter an den Kafue, trifft auch ab und zu wilde Genossen, kommt aber am Morgen pünktlich wieder zurück zum Frühstück und verdöst dann den Tag auf dem Hof des Waisenhauses. Manch ein Besucher komme nur wegen Billy und nicht wegen der Schimpansen.

Dann geht es los, 5 Schimpansen ziehen in den Busch mit uns und dem Pfleger Dominik, er ist seit 19 Jahren in Chimfunshi und hat manch eines der Babys mit der Flasche großgezogen. Die vier jungen Schimpansen wollen am liebsten getragen werden und Didi hat 25 Kilos, Dom, so genannt nach seinem Ziehvater, hat auch schon 17 Kilo, es ist also eine schweißtreibende Angelegenheit, die frechen Burschen herumzutragen. Zum Glück müssen wir nicht weit laufen, auf einer Lichtung wird gespielt, während uns Dominik erzählt. Leider können wir die Kamera nicht mitnehmen, sie wäre schnell irgendwo in den meterhohen Bäumen verschwunden.

Es ist schon ein tolles Gefühl, die Schimpansen anzufassen, 99,9 % ihrer Gene sind identisch mit unseren Genen. Ja, es ist unbeschreiblich, wenn sie einen ansehen, mit klugen Augen, teilweise unendlich traurig oder verschmitzt. Jeder von uns trägt eines der Babys auf dem Rücken, auch die Kleinen sind schon erstaunlich schwer und sie haben enorm Kraft, ein ausgewachsene Schimpanse hat vier mal mehr Kraft als ein Mensch. Wir bekommen die Haare durchgewühlt und ab und zu wird im Vorbeigehen ein Blatt vom Baum genascht.

 Auf einer Lichtung gibt es die nächste Spielpause, die drei Jüngeren toben in den hohen Bäumen, die beiden Älteren sitzen am Boden und fressen Blätter und Früchte, die von oben herabfallen. Ab und zu gehen wir weiter zur nächsten Station, gleich haben wir wieder Gesellschaft, Didi ist total lauffaul und Dom macht es ihm nach. An einer Stelle will Dominik noch mal Pause machen, die Schimpansen aber nicht und so sind wir nach 3 Stunden zurück im Waisenhaus, die Tiere haben einen starken Willen.

Wie fühlt sich ein Schimpanse an? Die Hände und Füße sind kühl, Arme und Beine sehen dünn aus, haben aber kräftige Muskeln, sie riechen angenehm, obwohl sie drei Viertel des Tages im Busch sind und nur zum Füttern in die Käfige kommen, in denen es nicht grade angenehm riecht, sie sind frei von Ungeziefer, die Haare sind weich. Die Gesichter der Kleinen sind noch hell, mit der Zeit werden sie immer dunkler, wie auch das Fell.

Nach dem Walk verabschieden wir uns von den Schimpansen und von Sheila und fahren zum Education Centre, wo wir schon vom Manager Toni erwartet werden, es sind noch andere Tagesbesucher da und wir bekommen eine ausführliche Führung durch die verschiedenen Anlagen. Vier verschiedene Familien gibt es, die in mühevoller Arbeit zusammengestellt wurden, die Schimpansen leben nicht konfliktfrei und nicht nur eines der älteren Männchen hat ein geschwollenes Gesicht von einer Schlägerei. Die Tiere stammen zum Großteil aus schlechter Haltung, manche von ihnen sind Alkoholiker, manche sind Raucher, manche sind beides.    

Auch der älteste der Schimpansen ist noch am Leben, zwei sind aus Deutschland, die Tiere gehören zum Großteil den Ländern, aus denen sie stammen, nicht Chimfunshi. Toni erzählt, während die erste Gruppe gefüttert wird, es gibt einen Energiesnack in Form eines Balles, die Zusammensetzung wurde hier entwickelt, es gibt Nüsse, Brot, Obst und Gemüse. Immer wieder ermahnt uns Toni, hinter der Absperrung zu bleiben, die Schimpansen könnten etwas nach uns werfen und uns verletzen. Die letzte Gruppe besteht aus den ältesten Tieren, hier kann niemand ins Gehege, sie würden einen Menschen umbringen. Es gibt ein paar junge Tiere, man hatte auch schon eigenen Nachwuchs, bevor allen weiblichen Tiere ein Hormonpräparat implantiert wurde, denn es ist auch so schon ein Balanceakt, 120 Schimpansen durchzufüttern. Chimfunshi bekommt Lebensmittel von Shoprite und Spar, die letzte Gruppe erhält eine Flasche Buttermilch, sie öffnen sie geschickt und trinken sie schnell leer, zunächst wird das Süßeste gegessen, am Schluss das am wenigsten Attraktive, der Kohl.

Alle vier Gruppen gehen nach einem Mittagsschlaf wieder hinaus, sie haben einige Hektar zum Herumstreifen, um einen Überblick zu behalten sind sie daran gewöhnt, in verschiedenen Käfigen zu fressen, jeden Tag wird durchgezählt. Krankheiten werden zumeist selbst behandelt, mit Medikamenten für Menschen, die Schimpansen bekommen die gleichen Krankheiten, haben aber ein stärkeres Immunsystem und sie fressen auch Pflanzen, die eine Heilwirkung haben.
 
Eine Schimpansendame wird uns genauer vorgestellt, sie heißt Molly (jeder Schimpanse hat einen Namen und manch einer der Angestellten kennt sie alle), Molly trinkt und raucht, sie klettert jede Nacht über den Elektrozaun, kommt am Morgen zurück und zeigt dann den Pflegern, in welchen der Käfige sie tagsüber möchte, sie holt Hilfe, wenn es irgendwo im Busch brennt und schlägt dann zusammen mir dem Personal die Flammen aus. Toni gibt ihr eine Tütchen Brausepulver, sie öffnet es geschickt und kippt den Inhalt in einen Becher Wasser, rührt mit einem Stöckchen um und trinkt den Becher dann leer. Hier können wir nun Fotografieren und  es entstehen einige der ausdrucksvollsten Bilder dieser Reise. 

Um 14 Uhr erst machen wir uns auf den Weg in Richtung Kitwe und Ndola, der zweitgrößten Stadt Sambias. Zunächst ist die Piste sehr schlecht, voller Schlaglöcher wie schon gestern, nach Kitwe, die Stadt ist fast leer, es ist ein Feiertag, danach wird der Highway zweispurig bis nach Ndola, hier ist noch weniger los. Am Take Away einer Tankstelle holen wir uns etwas zu Essen, ein halbes Hähnchen mit Piri Piri gewürzt, Pommes und einen Wrap, es ist so viel, dass wir am Abend die Reste essen werden. Auf 220 Kilometern gibt es 7 Polizeikontrollen, aber wir haben Glück, man hat es wohl auf die Lkws abgesehen, nur ein einziger Beamter will unsere Versicherung und das CIPdas Import-Permit für das Auto,  sehen. Enttäuscht lässt er uns weiterfahren, er ist schlecht gelaunt, kein Wunder, er muss am Feiertag arbeiten. 

Ndola und Kitwe beeindrucken vor allem mit den Abraumhalden der Minen, wir sind im Copperbelt, der Industrieregion Sambias. Um 17 Uhr biegen wir von der T 3 ab zum Nsobe Game Park, zunächst fahren wir durch einen Straßenmarkt, hier wird lebhaft verkauft, getrunken und gefeiert. Der Game Park liegt an einem Stausee und ist vorwiegend ein Naherholungszentrum für die etwas betuchtere schwarze Bevölkerung, die meisten Besucher auf der Campsite sind Tagesgäste und um 18 Uhr stehen wir alleine am See. Es soll 15 verschiedene Antilopenarten hier geben, aber wir haben keine Lust mehr auf einen Game Drive und es ist auch schon dunkel, nachdem nebenan im Restaurant die laute Musik verstummt ist, schlafen wir schnell ein, es war ein langer und ereignisreicher Tag. 

Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
links rechts
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Pictures (c) BeeTee - Zambia - Chimfunshi
Simbabwe

Galerie vom 5. und 6. Juli 2009
Um die Bilder im Großformat sehen zu können, bitte auf Diaschau klicken. Am unteren Bildrand können Sie dann die Dauer der Anzeige  einstellen

Tags: Chimfunshi, Ikalenge, Sambia, Schimpansenwaisenhaus, Solwezi, Minilunga, Schimpanse, Sheila Siddle, Nsobe Game Park, Kafue River, Hippo Billy, Ndola, Kitwe, Copperbelt